Cafe Casino
Wie weit die Wirtshausgeschichte im Cafe Casino zurückreicht ist noch nicht vollständig geklärt, vermutlich aber schon seit Beginn, weil in der lschler Chronik von einigen Kellerstubn im Griebl (alte Ortsteilbezeichnung) gesprochen wird. Die ischler Brauerei fand 1908 mit Einführung der Kühlmaschinen für die Großbrauereien nach vielen Jahrhunderten ein jähes Ende, doch die Geschichte des Cafe-Casinos begann erst hier. Man kreierte ein Tagescafe im Erdgeschoß kombiniert mit einem beliebten Tanzcafe im 1.Stock.
Hier ging es sehr fein zu: der Kellner hatte ein Mascherl und mixte Cocktails in der sogenannten "Teddy-Bar". Es herrschte Krawattenzwang. Das Lokal besaß eine kleine Būhne für Live-Bands und man konnte sich nach dem Tanz mit dem Partner in Logen zurūckziehen der Vorreiter der später so beliebten Diskotheken war geboren.
Mit dem später zum Verkauf stehenden legendären „Cafe Casino" in der Grazerstraße bot sich für Sepp Schmalnauer die Gelegenheit seinen Wunschtraum als "singender Ischlerwirt" zu verwirklichen. Das Lokal im Erdgeschoß wurde mit großen Bildtafeln von Carlo Battisti versehen, welche Bad Ischl in alten Ansichten zeigen. Die Eröffnung des Lokales fand am 16. Juni 1971 statt. Josef Schmalnauer unterhielt die Gäste mit Gitarre, Stimme und Humor, während seine Frau Maria Schmalnauer servierte. Es war ein großer Andrang, vor allem in der Anfangszeit, und Sepp Schmalnauer gelang es wie keinem anderen zuvor die verschiedensten Gesellschaftsschichten an einem Tisch zu vereinen und zu unterhalten.
Casino Keller
Die in ihrer Größe sehr unterschiedlichen Keller in der Edleiten gehören zu einem wertvollen Teil der Kulturgeschichte des Marktes Ischl. Mit dem Marktrecht und dem Salzhandel und der damit verbundenen Gegenführ von Ware waren Lagerräume für das vielfältige Handelsgut in Ischl rar und wichtig für die Entwicklung und den Wohlstand des Marktes. Die weitläufige Stollenanlage von Liegenschaft Grazer Straße 16 geht weit über die Dimensionierung der restlichen Grieblkeller hinaus und stellt dahingehend eine Rarität dar. Zugleich zeugen die vielfältigen und interessanten Eigentumsverhältnisse und die Adaptierungen und Veränderungen von der bewegten Geschichte Ischls. Bemerkenswerter Weise hat sich mit den Steinplatten aus Adneter Marmor in den Stollen vermutlich der ehemalige Bodenbelag der gotischen Pfarrkirche von Ischl erhalten und ist noch gut sichtbar.